ODER: WARUM UNS VERGLEICHE UNGLÜCKLICH MACHEN
Jedoch sehe ich auch viele Vergleiche, die uns nicht gut tun. Oder schlimmer – Vergleiche, die uns sogar ziemlich runterziehen können. Ich bin der Meinung, dass einer der Gründe, dass wir nicht immer ganz zufrieden mit unserem Leben sind, unser ständiger Vergleich mit Anderen ist. Besonders nach der Schulzeit (oder nach der Uni) schaut jeder ganz genau, was alle Anderen denn gerade so machen und das macht uns entweder Angst und zieht uns runter („Hilfe, alle studieren schon sinnvolle Dinge wie Medizin oder Jura, haben einen Job oder helfen kranken Tierbabys in Uganda und ich habe das letzte halbe Jahr nur rumgesessen und Serien auf Netflix geschaut!“) oder erleichtert („Aaah, ein Glück, Hannah weiß auch noch nicht, was sie denn eigentlich mit ihrem Leben machen will“). Und selbst wenn alle eure Freunde exotische Orte bereisen und wilde Barbecue-Orgien mit australischen Surferboys feiern, gerade dabei sind, ein Mittel zu entdecken, das Krebs UND Aids heilen kann oder zurzeit im weißen Haus ein Praktikum machen und jeden Abend mit „Barack“ noch ein Bierchen trinken gehen – das alles ist EGAL. Das Leben, das ihr lebt, ist euer eigenes und eure Erfolge werden nicht durch Leistungen von Anderen definiert. Jeder schreitet mit seinem eigenen Tempo durchs Leben und wenn ihr jetzt eben noch ab und zu an Entscheidungen zweifelt, sei es der Studiengang, der Stadtwechsel oder nur eure Haarfarbe – lasst dies zu. Manchmal braucht man etwas länger, um den richtigen Weg zu finden. Und auch wenn es ab und zu so scheint, als seien alle auf der Überholspur und man selbst kommt kaum voran und da liegen vielleicht sogar noch so ein paar blöde Steine rum, müssen wir entweder versuchen, diese Steine wegzuräumen oder manchmal eben einen anderen Weg einschlagen. Aber all dies sollten wir tun, weil wir es für richtig halten und nicht, weil wir mit irgendjemandem mithalten möchten. Es ist toll, wenn wir uns mit wunderbaren Menschen umgeben können, die uns in unserer Entscheidungsfindung inspirieren, Vorbilder sind oder uns Ratschläge geben. Jedoch sind letztendlich wir es, die mit der Richtung, die wir einschlagen, leben müssen und diese Richtung sollte nicht durch die Lebenswege Anderer definiert werden.