Du möchtest unbedingt mal ins Ausland während des Studiums? Ein neues Land erkunden, neue Leute und Kulturen kennenlernen und nebenbei noch Creditpoints sammeln? Alles kein Problem!
Auslandsaufenthalte bieten dazu eine tolle Möglichkeit. In vielen Studiengängen sind Auslandsaufenthalte vorgesehen, manchmal sogar Pflicht. Im Studiengang Medienkulturwissenschaft kannst du dir im Ergänzungsmodul aussuchen, ob du praktische Erfahrungen lieber innerhalb eines Auslandssemesters, eines Praktikums, einer Exkursion oder eines bestimmten Medienpraxis-Seminars aneignen möchtest. Natürlich kannst du auch zusätzlich ein Auslandssemester machen und dir die Kurse, die du dort absolvierst, anderweitig anrechnen lassen.
Wenn die Entscheidung gefallen ist und du ins Ausland willst, stehen viele Fragen im Raum. Wohin soll ich gehen? Wie bewirbt man sich an der ausländischen Uni? Und wann enden die Fristen?
Erasmus+
Die meisten Studierenden gehen über das Erasmus+ Programm ins Ausland. Dabei gibt es für die jeweiligen Institute verschiedene Partneruniversitäten. Für dich sind die Partnerunis der Philosophischen Fakultät wahrscheinlich am interessantesten.
Das Institut für Medienkultur und Theater betreut seine Erasmus-Partnerschaften eigenständig und hat dafür eine Ansprechpartnerin, die du bei Fragen kontaktieren solltest (Dr. Jenny Sager). Eine Liste der Universitäten findest du unter diesem Link , es lässt sich aber sagen, dass unser Institut eine wirklich tolle Auswahl an Universitäten im Ausland hat!
Es wird zwar allgemein empfohlen, sich zunächst für einen Studienaufenthalt an einer Partneruniversität des eigenen Instituts zu bewerben, allerdings besteht auch die Möglichkeit einer fachfremden Bewerbung. Die institutseigenen Studenten werden zwar vorgezogen, aber wenn die Plätze nicht ausgeschöpft werden, kann auch eine fachfremde Bewerbung sich lohnen. Dafür musst du eine Online-Bewerbung ausfüllen, sowie einige Unterlagen abgeben. Unter anderem ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf. Die genaue Frist, bis wann alle Unterlagen eingereicht werden müssen, findest du auch auf der Website des ZIB. Die Förderung beinhaltet die Studiengebühren, sowie ein monatliches „Taschengeld“, welches abhängig von deinem Zielland ist. In Großbritannien bekommst du bspw. 400 Euro monatlich, in Slowenien hingegen nur 300 Euro.
Fakultätsübergreifende Partnerschaften
Wenn du dich für Länder außerhalb Europas interessierst, dann solltest du dem International Office der Uni Köln mal einen Besuch abstatten. Die „Abteilung 93 für Internationale Mobilität“ betreut die fakultätsübergreifenden Partneruniversitäten. Darunter findest du zum Beispiel die University of British Columbia in Vancouver, die University of Mississippi, die Universidad Nacional de Colombia oder die The University of Sydney. Die Uni zu Köln hat praktisch Partnerunis in der ganzen Welt – und auch dort wird dir mit dem International Office ein Auslandssemester ermöglicht. Die Bewerbungsfristen und eine Liste aller Unis findest du auf der Website.
Da diese Hochschulen aber eben unabhängig von den jeweiligen Fakultäten sind, gibt es mehr Bewerberinnen und Bewerber und teilweise dadurch mehr „Konkurrenz“. Trotzdem solltest du es auf jeden Fall versuchen, denn der Vorteil an einer Partneruni ist, dass die Studiengebühren übernommen werden, welche gerade in den USA, Australien und Co. sehr hoch sein können.
Bei den Bewerbungsfristen ist zu beachten, dass es für Amerika und Kanada eine gemeinsame Frist gibt, bspw. den 30. Januar 2018, welche für den folgenden Winter „Term“ UND Summer „Term“ gilt. Genauso funktioniert das bei einer Bewerbung für Australien, die Bewerbungsfrist gilt für die folgenden zwei „Terms“. Die Semester in Australien sind außerdem anders terminiert, und zwar von Juli bis November und Februar bis Juni.
Free Mover
Die Partnerunis die zur Auswahl stehen sind nicht dein Fall? Du willst in eine ganz bestimmte andere Stadt, ein ganz bestimmtes anderes Land oder du wurdest leider nicht angenommen durch das Auswahlverfahren der Uni? Auch kein Problem!
Es bleibt immer noch die Möglichkeit, als Free Mover deinen Auslandsaufenthalt unabhängig von Partnerunis zu verwirklichen. Und keine Sorge, das klingt schwieriger als es in Wirklichkeit ist!
Es gibt Organisationen, die dir bei der Bewerbung und allem weiteren Organisatorischen zur Seite stehen. Und weil diese Organisationen von den Hochschulen im Ausland finanziert werden, sind sie für dich komplett kostenlos. In Deutschland sind die beiden bekanntesten Organisationen „College Contact“ und „IEC“. Auf den jeweiligen Websites kannst du nach Kontinenten, Studiengängen oder Studiengebühren filtern und dir so gezielt deine Traumuni heraussuchen.
Wenn du dir eine Uni ausgesucht hast findest du auf den Webseiten eine Anleitung wie du mit der Bewerbung vorgehen solltest. Die Organisationen sind dabei stetig Ansprechpartner für dich. So ist eine Bewerbung auf eigene Faust am Ende viel einfacher als man vielleicht erwartet. Wenn du eine Zusage erhältst wirst du auch bei allen weiteren Schritten, wie der Wohnungssuche, mit hilfreichen Tipps unterstützt. Der einzige Haken: Die Studiengebühren.
Finanzierung
Natürlich bringt ein Auslandssemester Kosten mit sich, die man nicht unterschätzen sollte. Besonders als Free Mover muss man die Studiengebühren selber stemmen und die können in manchen Ländern ziemlich hoch sein. Aber auch Anreise, Unterkunft, Verpflegung und Freizeit sind alles Faktoren die Kosten mit sich bringen. Aber auch hier keine Sorge – mit etwas Mühe bekommst du die Kosten dank verschiedenster Institutionen gedeckt.
Zum einen gibt es die Möglichkeit auf Auslandsbafög, welches du ggf. auch in Anspruch nehmen kannst, wenn du in Deutschland kein Bafög erhältst. Neben monatlicher Förderung gibt es dort eine Direktzahlung von einer Summe bis zu 4.600€.
Ebenso kannst du dich auf verschiedenste Stipendien bewerben. Es gibt Stipendien zur Begabtenförderung, zur Förderung sozial engagierter Studierender und vieles mehr.
Es gibt hierfür Datenbanken, die Stipendiengeber zusammenfassen – am einfachsten ist es auf der Seite vom DAAD vorbei zu schauen. Am naheliegendsten ist das PROMOS-Stipendium, welches ebenfalls vom DAAD vergeben wird, allerdings über ein Auswahlverfahren der Universität zu Köln läuft und somit ebenfalls in den Aufgabenbereich des International Offices fällt. Wenn du dieses Stipendium erhält, bekommst du einen monatlichen Betrag und eine Reisepauschale, die je nach Zielland variiert.
Eine weitere Möglichkeit bietet der Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes mit einer monatlichen Förderung von wahlweise 100 Euro, 200 Euro oder 300 Euro. Auf Wunsch gibt es auch eine Einmalzahlung von bis zu 3.600 Euro für ausbildungsbezogene Aufwendungen wie Studiengebühren. Das gute am Bildungskredit ist, dass er unabhängig vom Einkommen der Eltern ausgezahlt wird und einen sehr günstigen Zinssatz bietet. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Rückzahlung erst vier Jahre nach der ersten Auszahlung erfolgt.
Du siehst, das Auslandssemester lässt sich auf viele Arten und Weisen finanzieren. Lass dich von finanziellen Hürden oder organisatorischem Aufwand nicht aufhalten! Ein Auslandssemester ist eine tolle und einzigartige Erfahrung und ich hoffe dieser Artikel konnte einige Fragen klären und Zweifel ausräumen.