TATORT AM SONNTAG – IN FÜNFEINHALB STICHWORTEN
Von Lavina Stauber
Im Konstanzer Obdachlosenmilieu suchten und fanden die Konstanzer Ermittler Klara Blum (Eva Mattes) und Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) letzten Sonntag (01.11) ihren Täter. In eisig kühler Weihnachtsstimmung stritt sich das ungleiche Duo durch einen Tatort voller möglicher Väter und Verdächtiger.
Der Tatort in fünfeinhalb Stichworten:
- Kalt, weil eine Frau nachts auf den Feldern um Konstanz von einem Weihnachtsmann erschlagen wird. Ihr Baby, gut versteckt, wird obdachlos in der Kälte zurückgelassen. Eine SMS des Täters an die Polizei macht darauf aufmerksam, dass das Kind in der Nähe sein muss. Stark unterkühlt wird es schließlich gefunden und taut erst gegen Ende des Tatorts wieder richtig auf.
- Verdächtig, weil die Frau, kurz bevor sie ihr Ende fand, mit Obdachlosen in der Bar-Behausung „Côte d’Azur“ abhing. Dort wurde sie regelmäßig durchgefüttert und von drei der Bewohner auch finanziell unterstützt – von dem hart „erschnorrtem“ Gehalt, dass sie als um Spenden für Affen bittende Weihnachtsmänner ergaunerten. Jeder der Männer ist verdächtig, den Mord begangen zu haben, aber auch, der Vater des unterkühlten Babys zu sein.
- Drogenabhänig, weil auch eine stark drogenabhängige Frau in der Männermannschaft der Obdachlosen mitmischt. Auch sie hat ein Mordmotiv, hat sie dem Opfer einen 10.000 Euro-Ring gestohlen, der wiederum von einem Konstanzer Promi entwendet wurde. Da sie aber keine Erinnerungen mehr an die Nacht hat, wird sie von Blum kurzerhand auf kalten Entzug gesetzt. Später stellt sich heraus, dass sie zur Tatzeit im Krankenhaus war. Im Glauben, sie könne fliegen, hat sie sich von einem Balkon gestützt.
- Lässig, weil Blum und Perlmann richtig „coole Bullen“ abgeben und entspannt mit ihren unzuverlässigen und durchaus gewalttätigen, möglichen Tätern umgehen. Ziemlich unbeeindruckt von den jeweiligen Geschichten, geben sie jedem Obdachlosen ein Motiv: Man(n) glaubte der Vater zu sein, und hat herausgefunden, dass es doch ein anderer war.
- Hastig, weil am Ende ganz plötzlich einer der Täter ist. Das Opfer war unfähig das Kind zu ernähren und durch den Mord wollte er das Baby von der Mutter befreien. Da stimmte ihm zumindest der Arzt, denn „besser für Alex, wenn Mama tot!“ stimmt am Ende tatsächlich. Der steinreiche Konstanzer, dem die Frau einst den Ring gestohlen hat, entpuppt sich als unwissender Vater und bemüht sich, seinem neugewonnen Sohn ein trautes Heim zu bauen. In den Sinne: Frohe Weihnachten!
- Note 2+ für „Konschtanz“, weil kalt, verdächtig, drogenabhängig, lässig und hastig.