Filmklassiker – Unsere liebsten Kinderfilme

Manchmal braucht es nicht mehr als ein Lied, einen Geruch oder ein winzig kleines Zitat und „wusch“ schon ist man wieder zurück in die Kindheit versetzt worden. Erinnerungen an das damalige Lieblingsbuch, alte Sandkastenfreund*innen und Ferienlager werden frei. Unsere Autor*innen der Medienredaktion haben zusammengetragen, welche Kinderfilme sich bis heute noch nach Kindheit anfühlen, welche noch immer sehenswert sind und welche Filme sie vielleicht selbst schon gerne in ihrer Kindheit gehabt hätten. Vielleicht entdeckst du unter den Titeln ja auch deinen Lieblingskinderfilm wieder? Präsentiert werden: Eine zauberhafte Nanny (2005), E.T. – Der Außerirdische (1982), Alles steht Kopf (2015), Onward – Keine halben Sachen (2020), Hände weg von Mississippi (2007), Peterchens Mondfahrt (1990).

Eine zauberhafte Nanny (2005)

Ganze 17 verschiedene Kindermädchen haben seine sieben ungezogenen Kinder bereits verscheucht – das treibt den Wittwer Mr. Brown in den Wahnsinn. Doch dann flüstert ihm immer wieder eine seltsame Stimme die Worte „Nanny McPhee“ zu. Nach dieser Ankündigung, begleitet von einem aufkommenden Unwetter, steht eines Tages besagte Frau vor der Tür: Nanny McPhee. Dem Äußeren einer Hexe ähnelnd, mit zusammengewachsenen Augenbrauen, einer knolligen Nase, einem überstehendem Schneidezahn und einer Warze am Kinn, bietet sie Mr. Brown an, ab sofort seine Kinder zu erziehen und in den Griff zu bekommen. Das passt den Kindern selbstverständlich nicht und sie schmieden Pläne wie sie auch diese weitere Nanny loswerden können. Doch das ist dieses Mal gar nicht so leicht, denn jedes Mal, wenn sie versuchen Nanny McPhee auszutricksen und nicht zu gehorchen, macht diese Gebrauch von ihrem Gehstock mit magischen Fähigkeiten: Als die Kinder nicht aufstehen wollen, lernen sie beispielsweise, wie es ist, nicht aufstehen zu können. Schnell wird ihnen klar, dass sie ohne das berüchtigte Zauberwort „Bitte“ bei Nanny McPhee nicht weit kommen und dass sie diese Nanny nicht so einfach los werden. Spätestens als die böse Tante Lady Adelaide auftaucht, sehen die Kinder ein, dass sie Nanny McPhee gar nicht los werden wollen. Denn sie brauchen sie und ihren Gehstock, um zu verhindern, dass ihre Familie auseinander gerissen wird und dass ihr Vater die schreckliche Mrs. Quickly heiratet.

Während sie versuchen ihre Familie zu retten, bringt Nanny McPhee den Kindern, und in einem Fall auch dem Vater, verschiedene Lektionen bei. Die Kinder beginnen ihre etwas seltsame Nanny zu akzeptieren und schließen sie schlussendlich sogar ins Herz. Und mit jeder gelernten Lektion verändert sich das Aussehen von Nanny McPhee und die hexenähnlichen Merkmale verschwinden. Erst als der Familienkonflikt gelöst ist und Mr. Brown seine Kinder, die vor gutem Benehmen strotzen, nicht wieder erkennt, wird Nanny McPhees Motto „Wenn ihr mich braucht, aber nicht wollt, dann muss ich bleiben, wenn ihr mich aber wollt, aber nicht mehr braucht, dann muss ich gehen“ schmerzlich klar und der Film geht bittersüß zu Ende.

Dieser Film gehört zu jenen, die ich als Kind in Dauerschleife geschaut habe. Fasziniert und zugegebenermaßen eingeschüchtert von Emma Thompson als Nanny McPhee und ihrer Magie habe ich wieder und wieder mitgefiebert mit dem schusseligen Colin Firth als Mr. Brown und den Kindern. Oft wird der Film mit Disneys Mary Poppins verglichen und das ist nicht verwunderlich. Dennoch: Die zauberhafte Nanny ist kein farbenfrohes Musical. Es herrscht eine viel dunklere Stimmung und es gibt auch keine Fantasiewelt, in die die Kinder entführt werden: Nanny McPhee nutzt ihre Magie, um den Kindern eine Lektion zu erteilen oder um sie dabei zu unterstützen ihre Probleme zu lösen. Am Ende sind es aber die Ideen der Kinder, die das Familiendilemma lösen und nicht der Zauber von Nanny McPhee. Niemals übernimmt sie ganz, sondern gesteht den Kindern zunehmend mehr Selbstständigkeit zu. Dieser märchenhafte Kinderfilm ist durchaus in der Lage, sowohl jung als auch alt zu begeistern und zum Lachen oder Weinen zu bringen. Davon abgesehen können außerdem nicht nur Kinder eine Erinnerung daran gebrauchen, dass das eigene Verhalten im Umgang mit anderen Menschen niemals ohne Konsequenzen bleibt und dass man für diese Konsequenzen stets Verantwortung übernehmen sollte. – Sara

E.T. – Der Außerirdische: Ein Kinderfilm über das Ende der Kindheit (1982)

Ein Junge namens Elliott trifft auf einen Außerirdischen, der versehentlich von seinen Artgenossen auf der Erde zurückgelassen wurde. Von Wissenschaftlern gesucht und von Erwachsenen eher als Kreatur anstatt als intelligentes Wesen angesehen, versteckt er sich mit Elliotts Hilfe. Denn mit seiner kindlichen Neugierde und frei vom Zynismus der Erwachsenen, freundet sich Elliott schnell mit dem Außerirdischen an. So entsteht ein übernatürlicher Bund zwischen den beiden, durch den sie sich sogar gegenseitig spüren können. Zusammen mit seinen Geschwistern muss Elliott nun E.T. dabei helfen, dessen Freunde oder Familie zu kontaktieren, damit er in seine Heimat zurückkehren kann. Der Grundstein für wahrhaftigen abenteuerlichen Spaß ist gesetzt. Und dieser kommt keineswegs zu kurz. Komische Einlagen als die übernatürliche Verbindung der beiden zu schrägen Situationen in der Schule führt, eine Verfolgungsjagd und das berühmte fliegende Fahrrad sind Grund genug, um großen Spaß mit der gesamten Familie zu haben. Spielbergs Klassiker versprüht die Magie der Kindheit, in der sich so viele wiederentdecken können und bezaubert heute wie damals.

Doch die Geschichte über eine Freundschaft zwischen einem Alien und einem Kind mag einfach gestrickt wirken, hinter ihr verbirgt sich aber eine emotionale Komplexität, welche den Film erst so vielschichtig und passend für alle Altersgruppen macht. Denn E.T. ist nicht nur ein Film für Kinder, er behandelt auch die Kindheit als Thema für sich. Am Anfang des Filmes ist Elliott noch in seiner kindlichen Welt, in der sich alles um einen selbst dreht. Er besitzt noch nicht die Fähigkeit, sich in andere hineinversetzen zu können und damit auch nicht das Wissen, wann seine Bemerkungen Mitmenschen verletzen. Ihm fehlt die nötige Empathie, ein Merkmal, welches man erst während des Erwachsenwerdens dazulernt. Und es ist die wortwörtliche Verbindung zu E.T., die Elliott zum ersten Mal die Gefühle eines anderen Wesens spüren lässt. Eine bleibende Erfahrung, mit der er seinen ersten Schritt in Richtung der Erwachsenenwelt vollführt. Und hier wird man als Kind auch damit konfrontiert, von etwas, was einem nah an Herzen liegt, loslassen zu müssen. Das mag in der Handlung selbst Elliotts neuer Freund sein, allerdings versteckt sich darin eine tiefergehende Bedeutung. Mit einem abwesenden Vater füllt E.T. für Elliott einen leeren Platz in dessen Leben, doch schlussendlich wird Elliott die Abwesenheit einer solchen Vaterfigur akzeptieren müssen, womit seine unschuldige Kindheit ein Ende findet. E.T. – Der Außerirdische ist ein Abenteuer. Es ist aber auch ein Film darüber, wie wir alle unsere Kindheit zurücklassen. Marius

Alles steht Kopf: Die Relevanz von Traurigkeit (2015)

Glücklichsein ist das ultimative Ziel. Diese Aussage scheint in Kinderfilmen von Disney oder Pixar allgegenwertig zu sein. Und auch in unserem Alltag, in der realen Welt, spielt das Streben nach Glück eine große Rolle. Für manche stellt es sogar den Sinn des Lebens dar. Alles steht Kopf (2015) stellt diese Philosophie jedoch, nun ja, auf den Kopf. Der Film begleitet die elfjährige Riley, die mit ihren Eltern in eine andere Stadt zieht. Der Fokus liegt jedoch nicht direkt auf Riley, sondern etwas tiefer: Den Zuschauenden ist es möglich, in Rileys Kopf zu blicken und dabei zuzusehen, wie die personifizierten fünf Emotionen, Freude, Kummer, Angst, Wut und Ekel, Riley von einer Art Kontrollzentrum für Emotionen steuern. Erlebnisse von Riley werden farbkodiert gespeichert, je nach dominierender Emotion. Kummer ist hier beispielsweise blau und Freude hat eine gelbe Farbe. Besonders einprägsame Erfahrungen werden zu Kernerinnerungen, die die Basis von Rileys Persönlichkeit formen. Zunächst scheint auch Alles steht Kopf das Glücklichsein zu priorisieren und die Emotion Kummer einschränken zu wollen. Alle Kernerinnerungen sind gelb und Freude liegt es sehr am Herzen, dass das so bleibt. Die Katharsis des Films entsteht jedoch, als Freude merkt, dass Kummer essenziell für die Charakterentwicklung und emotionale Intelligenz von Riley ist – und dass Kummer auch etwas Schönes sein kann.  Viele Erfahrungen sind eine Mischung von Freude und Kummer. Und so ist auch die bittersüße Kernerinnerung Rileys zum Ende des Films hin Gelb und Blau gemischt. – Ivana

Onward – Keine halben Sachen: Eine unterschätzte Geschichte über Verlust (2020)

Pixars Onward aus dem Jahr 2020 hat nicht viel Aufmerksamkeit erhalten. Es gab nicht viel Werbung für den Film und wenn Meinungen laut wurden, waren sie überwiegend kritisch. Dabei hat Onward eine so charmante magische Welt und eine so herzerwärmende Darstellung von Geschwisterliebe, dass der Film weit mehr Aufmerksamkeit verdient. Der Film spielt in einem Universum voller Magie, deren Nutzung jedoch zurück gegangen ist, seit einfachere Praktiken erfunden wurden – wie die der Glühbirne. Der Film spielt daher in einer Realität, die gar nicht so unähnlich zur erlebten Realität der Zuschauer*innenschaft ist. Magie ist eher in den Hintergrund gerückt und ist oft nur in herumstreunenden Einhörnern, Schlössern inmitten von Wolkenkratzern und alten Held*innen an ihrem Lebensabend zu entdecken. In der Welt von Onward wird Magie nur noch von Nerds am Leben erhalten. Einer davon ist der furchtlose und zerstreute Barley Lightfoot, der ältere Bruder der Hauptfigur Ian. An Ians sechzehntem Geburtstag bekommen die beiden einen Zauberstab ihres verstorbenen Vaters mit dem Versprechen, dass sie ihn damit für einen Tag wiedersehen können, geschenkt. Dafür brauchen sie den beigelegten Edelstein und die Fähigkeit der Magie. Der zurückhaltende Ian lernt zu seiner Überraschung, dass er diese Fähigkeit besitzt. Leider geht der Zauberspruch aufgrund mangelhafter Teamarbeit in die Hose. Und das buchstäblich: Vom Vater der beiden ist lediglich die untere Hälfte seines Körpers in Form einer beigen Chinohose zu sehen. So müssen sich die beiden Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf die Reise machen, um innerhalb von 24 Stunden einen zweiten Edelstein gleichen Kalibers zu finden. Onward ist eine Geschichte über den Umgang mit Verlust, über das Finden der eigenen Kraft und über die Wichtigkeit der Familie. Ian und Barley, übrigens gesprochen von Tom Holland und Chris Pratt, balancieren sich gegenseitig aus und kreieren Bande, die so wunderschön und herzergreifend sind, dass sie zu Tränen rühren. – Ivana

Hände weg von Mississippi (2007)

Ich weiß noch sehr genau, wie meine Mutter mit einer Freundin und mir im Jahr 2007 ins Kino gegangen ist, um in den Film Hände weg von Mississippi zu gehen. Es war einer der ersten Filme, die ich im Kino sehen durfte, und vor allem mir selbst ausgesucht hatte. Ich hatte in der Stadt mehrere Filmplakate für den Film gesehen. Diese zeigten ein Mädchen mit Cowboyhut auf einem Pferd, an das sich ein Junge klammerte. Natürlich war ich zu der Zeit in meiner Pferdephase, deshalb musste ich den Film einfach sehen, aber auch weil meine Mutter mir erklärte, dass es sich um eine Verfilmung eines Buchs von Cornelia Funke handelte, deren Wilde Hühner meine absoluten Lieblingsbücher waren.

Und er enttäuschte mich nicht. Bis heute ist er einer meiner Lieblingsfilme. Nicht nur die Figuren des Films, die mich mit ihrem „Sprech“ irgendwie an meine Familie erinnern, sondern auch das sommerlich-warme Gefühl, das sich ausbreitet, wenn die Busfahrt der kleinen Emma zu ihrer Oma in den Film einführt, lassen mich zur Ruhe kommen. Es gibt bis heute noch ganze Dialoge, die ich auswendig kann – und auch gerne zitiere. Besonders die Gespräche zwischen Herrn Gansmann (Christoph Maria Herbst) und Hinnerk (Milan Peschel) sind noch immer zum Schreien komisch. Nicht umsonst wurde der Film 2007 mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester Kinder- und Jugendfilm“ ausgezeichnet. Neben den für Detlev Buck typisch starken Farben und dem grandiosen Nebendarsteller*innencast – mit dabei sind Katharina Thalbach, Margit Carstensen, Detlev Buck und Hans Löw -, ist die Auswahl der Kinderschauspieler*innen besonders gut. Emma wird von Zoë Mannhardt gespielt, die in die Ferien zu ihrer Oma fährt, wo sie zusammen mit ihrem besten Freund Leo, gespielt von Karl Alexander Seidel, und dessen nervigen großen Bruder das Pferd Mississippi vor dem Tod und später vor dem „Alligator“ retten muss. Was außerdem nicht vergessen werden darf, ist der Soundtrack. Songs wie Going up the country von Canned Heat oder Nur ein Wort von Wir sind Helden begleiten den Film und kreieren die perfekte Illusion im Hochsommer auf dem Lande zu sein. So folgt man den Kindern auf ihren Abenteuern, wie illegalem Erdbeerenpflücken, Nacktschnecken essen, nachts bei Gewitter tanzen und langen Ausritten über endlose Felder, stets mit guter Laune.  Wer sich also nochmal in seine Zeit als „Pferdemädchen“ zurückkatapultieren lassen will, dem kann ich Hände weg von Mississippi nur wärmstens ans Herz legen. – Emma

Peterchens Mondfahrt (1990)

Meine Filmbibliothek als Kind bestand aus gut zwei Regalbrettern voll mit VHS-Kassetten und ein paar DVDs. Zur Sammlung gehörten ein Großteil des Repertoires der Augsburger Puppenkiste (über Jim Knopf und dem Urmel bis hin zu meinem Favoriten, Lord Schmetterhemd), die tschechoslowakische Märchenbraut rund um Prinzessin Arabella sowie die hervorragende Räuber Hotzenplotz-Verfilmung mit Goldfinger-Darsteller Gerd Fröbe. Trotz einer gewissen Auswahl, ergänzt durch das Fernsehen und das Angebot der örtlichen Stadtbibliothek, kehrte ich immer wieder zu denselben Filmen zurück und sah manche Streifen bestimmt hundertmal. Dazu gehörten zum Beispiel Emil und die Detektive (2001) und der erste Teil der Harry-Potter-Reihe, den ich bis heute fast Wort für Wort mitsprechen kann.

Allen voran wurde aber eine Kassette besonders oft eingelegt (bis unser VHS-Rekorder irgendwann den Geist aufgab): Peterchens Mondfahrt von 1990. Es ist kein Puppenspiel, sondern ein Zeichentrickfilm basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch (1912) von Gerd von Bassewitz, das ich zudem in gleich zwei Hörbuchfassungen rauf und runter hörte. Die Geschichte gefiel mir einfach gut, weil sie so verrückt wie fantastisch ist: Zwei Kinder reisen zum Mond, um einem Käfer dabei zu helfen, sein fehlendes sechstes Beinchen wieder zu beschaffen. Das hält der böse Mondmann auf dem Mondberg versteckt, und die Reise dorthin führt die beiden zum Sandmann, zur Frau Sonne und dem Weihnachtsmann, bevor sie mit einer Kanone auf den Mond geschossen werden… und am Ende stellt sich die Frage, ob das Ganze nur ein aufregender Traum war.

Für Kinder ist das ein inspirierendes, abenteuerliches Märchen, in dem mit Weihnachtsmann, Osterhasen, Frau Holle und Co. ein Großteil der Figuren vorkommt, die für kindliche Fantasie und Weltbild zentral sind. In dem Film von 1990 wird die Geschichte wunderbar bebildert, in einem zweidimensionalen Zeichentrickstil, der mir nach wie vor gefällt. Er erinnert an Disneyfilme oder die Computerspielästhetik der späten 90er-Jahre: gemalte Hintergründe, von denen sich die Objekte und Personen im Vordergrund durch ihren plakativen, comicartigen Stil abheben. Verträumt und fast surreal ist der Film, stellenweise albern oder rührend, und wird der Geschichte absolut gerecht, auch wenn sie etwas gekürzt wurde. Am Drehbuch war übrigens der Epidemiologe Alexander Kekulé beteiligt, Stiefsohn des Regisseurs Wolfgang Urchs, und die Musik stammt vom Tatort-Komponisten Klaus Doldinger.

Vor einiger Zeit habe ich mir den Film auf DVD gekauft, um ihn noch einmal schauen zu können, und ich halte ihn für die Art von Kinderfilm, der Erwachsenen ebenso zusagen kann. Die Geschichte ist zeitlos, spricht Kindern Mut zu, verfolgt aber sicher auch das pädagogische Ziel, sie Hilfsbereitschaft und Rücksicht auf die Natur zu lehren. An manchen Stellen ist ein Text aus dem Jahr 1912 natürlich nicht gut gealtert… allein der Titel ist fragwürdig: Schließlich fliegen die Geschwister Peter und Anneliese beide zum Mond, helfen beide dem Käfer Sumsemann, und es gibt schlichtweg keinen Grund, Annelieses Existenz im Titel zu verschweigen. Eine erneute Zeichentrickverfilmung aus dem Jahr 2021 versucht dem mit dem Untertitel „… oder wie Anna und ihr Bruder das Universum retten“ entgegenzuwirken, verändert dafür aber die Handlung stark und macht Anneliese/Anna zum vom Mondmann entführten damsel in distress, das vom Bruder gerettet werden muss… (außerdem ist diese Version in einem 3D-Animationsstil gehalten, von dem ich ganz und gar nicht begeistert bin).

Von daher bleibe ich bei der Verfilmung von 1990, und kann sie wärmstens empfehlen – auch, wenn der Film auf DVD irgendwie nicht an das damalige VHS-Erlebnis heranreicht. Schließlich befand sich auf der Rückseite meiner Kassette noch eine Aufnahme von der Zauberflöte der Augsburger Puppenkiste, die ich an manchen Tagen gleich im Anschluss schauen durfte… die gute alte Zeit eben. – Sonja